Zu Beginn der Woche kam eine besondere Anfrage aus der Berliner Charité. Es ging um einen ukrainischen Patienten, der mit seiner Familie vor dem Krieg gegen sein Heimatland über Polen nach Deutschland geflüchtet war. „Es gab die Anfrage an uns, ob wir den Mann in unserem Krankenhaus weiterversorgen können“, erzählt der Ärztliche Direktor des Klinikums Bremen-Nord Dr. Frank Wösten. „Wir haben sofort zugesagt.“
Der ukrainische Patient ist seit einem Unfall vor vielen Jahren querschnittsgelähmt, wird seither von seiner Familie gepflegt. Doch diese Pflege war durch den Krieg nicht mehr möglich. Er selbst wurde zunächst in einer Klinik an der polnisch-ukrainischen Grenze versorgt, wurde dann nach Berlin verlegt. Dorthin, wo sich seine Familie unterdessen in Sicherheit bringen konnte. Für seine Familie ging es von dort weiter nach Bremen in die Zentrale Aufnahmestelle in Bremen-Nord. Der Mann war in der Zwischenzeit in der Zentralen Notaufnahme der Charité weiterversorgt worden und sollte nun natürlich auch in die Nähe seiner Familie gebracht werden. Ein Transport wurde organisiert. Am Mittwochnachmittag dann kam der Patient im Klinikum Bremen-Nord an, wird dort weiterversorgt, bis eine adäquate Weiterversorgung im häuslichen Umfang ermöglicht wird. „Hierzu befinden wir uns schon im Austausch mit den Behörden“, sagt Frank Wösten.
Die Krankenhäuser der Gesundheit Nord haben sich zuletzt auf die Versorgung von Kriegsflüchtlingen eingestellt – auch auf Menschen, die wegen Kriegsverletzungen versorgt werden müssen. Zwar sind die Kapazitäten auch durch die wieder ansteigenden Infektionszahlen nur begrenzt. Wenn es Bedarf gibt, wird man aber jedes Mal nach einer Lösung suchen. „Die Bereitschaft zu helfen, ist groß. Wir sind durch die Pandemie zudem ohnehin im Krisenmodus unterwegs und mussten immer flexibel auf die jeweilige Situation reagieren. Das wird auch in Bezug auf den Krieg der Fall sein“, so Wösten.