Gesundheit Nord Klinikverbund Bremen

Notaufnahmen am Limit: Kampagne soll für Entlastung sorgen 

Aktuelles

Gemeinsame Aktion der Bremer Krankenhäuser, der Kassenärzte und der Gesundheitssenatorin soll Bevölkerung besser aufklären

Die Notaufnahmen in Deutschland sind stark überlastet. Auch in den Krankenhäuern der Gesundheit Nord hat sich die Lage mit Beginn des Winters noch einmal verschärft. Umso größer war bei allen Beteiligten die Sorge, den Patientenansturm an den Feiertagen nicht bewältigen zu können. Um die Notaufnahmen zu entlasten, hat die Bremern Gesundheitssenatorin kurz vor Weihnachten eine Aufklärungskampagne gestartet, an dessen Entwicklung auch die Gesundheit Nord intensiv beteiligt war. Das Ziel der Kampagne: Sie soll die Bevölkerung darüber informieren, wer tatsächlich in einer Notaufnahme behandelt werden muss und welche anderen Anlaufstellen es bei medizinischen Problemen gibt.

Die extrem angespannte Lage in den Notaufnahmen lässt sich auf eine Reihe von Faktoren zurückführen: Die personellen Kapazitäten in der Pflege sind ohnehin knapp, dazu kommen viele Krankheitsausfälle durch Corona oder andere Infektionskrankheiten. Zugleich ist das Patientenaufkommen in den Notaufnahmen in den vergangenen Jahren immer weiter gestiegen und liegt seit 2021 auf einem konstant hohen Niveau. Das liegt nicht nur daran, dass viele Schwerverletzte in die Krankenhäuser kommen, sondern auch viele Menschen mit leichteren Verletzungen oder Erkrankungen, die eigentlich zum niedergelassenen Arzt gehen sollten oder die aus dem Umland kommen und dort in einem der kleineren Krankenhäuser ebenso gut aufgehoben wären. Der Gründe für diese Entwicklung sind vermutlich einerseits die knappen Ressourcen im Bereich der Hausärzte, andererseits die Tatsache, dass viele Menschen gar nicht ausreichend darüber informiert sind, wozu Notaufnahmen da sind. Ein paar aktuelle Zahlen aus dem Klinikum Bremen-Mitte verdeutlichen die Situation: Im Zeitraum von Anfang November bis Mitte Dezember kamen insgesamt 7506 Patientinnen und Patienten in die Notaufnahme. Davon waren 1 818 Zuweisungen durch den Rettungsdienst, davon wiederum 240 Menschen, die in Lebensgefahr waren.

"Die Lage in den Bremer Notaufnahmen ist so angespannt wie noch nie. Schwer kranke oder schwer verletzte Patientinnen und Patienten verdienen unsere volle Aufmerksamkeit. Doch immer wieder müssen wir auch Patientinnen und Patienten versorgen, die eigentlich beim Hausarzt, beim Ärztlichen Bereitschaftsdienst, dem Patientenservice der kassenärztlichen Vereinigung oder einfach nur bei einer Apotheke besser aufgehoben wären“, sagte Dr. Judith Gal, Chefärztin Zentrale Notaufnahme am Klinikum Bremen-Mitte im Dezember. „In den Kliniken der Gesundheit Nord ist die Zahl dieser Patienten immer noch zu hoch. Wir hoffen, dass die Kampagne dazu beiträgt, dass nur noch wirkliche Notfälle in die Notaufnahme kommen. Das hilft allen."

Die Kampagne ist über mehrsprachige Flyer, über die sozialen Netzwerke und über Plakate in verbreitet worden. Auch in den Notaufnahmen der Gesundheit Nord liegen die Flyer seit der Weihnachtswoche aus. Unter www.gesundheit.bremen.de/notaufnahmen finden Bremerinnen und Bremer außerdem alle wichtigen Infos zu Hausärztinnen- und Hausärzten, Apothekennotdiensten, dem Patientenservice 116 117 sowie Anlaufstellen der ärztlichen Bereitschaftsdienste im Land Bremen, die auch außerhalb regulärer Sprechstundenzeiten zur Verfügung stehen. Noch ist es sicher zu früh, um bewerten zu können, wie gut die Kampagne wirkt. An den Weihnachtsfeiertagen und in der Silvesternacht blieb die Lage – auch Dank des großartigen Einsatzes aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – glücklicherweise stabil.  

Diesen Artikel teilen

Das könnte Sie auch interessieren

Artikel teilen
Artikel teilen

Die aktuelle Ausgabe unseres Magazins gesund mal 4

Erhältlich in Apotheken, Arztpraxen und natürlich in unseren vier Krankenhäusern. Diese Ausgabe ist als Download verfügbar (per Klick auf das Cover)

Alle Ausgaben

abgehorcht – die Kolumne

In unserer Kolumne „Abgehorcht“ berichten unsere Autoren über die alltäglichen Versuche gesünder zu leben. Und darüber, warum das am Ende oft doch nicht klappt.
Kolumne „Abgehorcht“ lesen

Gesundheit Nord – Klinikverbund Bremen

Klinikum Bremen-Mitte
St.-Jürgen-Str. 1

28205 Bremen

Fon 0421 497-0

Klinikum Bremen-Nord
Hammersbecker Straße 228
28755 Bremen
Fon 0421 6606-0

Klinikum Bremen-Ost
Züricher Straße 40
28325 Bremen
Fon 0421 408-0

Klinikum Links der Weser
Senator-Weßling-Straße 1
28277 Bremen
Fon 0421 879-0