Gesundheit Nord Klinikverbund Bremen

Meilenstein in der Herzklappen-Medizin

Gesundheit

Für Patienten mit einer Herzklappen-Erkrankung sind das richtig gute Nachrichten. Erstmals gibt es einen kompletten Ersatz der Trikuspidalklappe über einen Katheter, der auch Patienten mit fortgeschrittener Erkrankung weiterhelfen kann. Das Klinikum Links der Weser ist eines der ersten Krankenhäuser bundesweit, die den Einsatz der neuen Klappe etabliert haben.

Eine Herzklappe verhindert den Blutrückfluss von der Kammer in die Vorhöfe. Doch gerade im Alter kann ihre Leistung nachlassen und die Klappe undicht werden. Dann spricht man von einer Insuffizienz. Auf Dauer kann das sogar zum Tod führen. Bei der rechten Herzklappe (Trikuspidalklappe) blieb vielen Patienten, die ein hohes konventionelles Operationsrisiko haben, bisher nur die medikamentöse Behandlung. Bei anderen versprach der Einsatz eines Clips Besserung. Nun gibt es erstmals einen kompletten Ersatz der Trikuspidalklappe über einen Katheter, der auch Patienten mit fortgeschrittener Erkrankung weiterhelfen kann. Das Klinikum Links der Weser ist eines der bundesweit ersten Herzzentren, die diese neuartige Klappe bereits einsetzt.

„Der Einsatz der sogenannten EVOQUE-Trikuspidalklappe bedeutet für uns einen echten Meilenstein“, sagt Oberarzt PD Dr. Rico Osteresch, der mit seinem Team im Klinikum Links der Weser Ende August die ersten beiden Patienten mit der biologischen Klappe versorgt hat. Die Klappe ist erst seit vergangenem Jahr auf dem Markt. Als führendes Herzklappen-Zentrum im Nordwesten ist das Klinikum Links der Weser eines von nur wenigen Krankenhäusern in Deutschland, die den Einsatz dieser neuen Herzklappe bereits etabliert hat.

Ein wesentlicher Vorteil ist das schonende Verfahren, bei dem die Klappe im Hybrid-OP über einen kleinen Schnitt an der Leiste in den Körper bis zum Herzen eingeführt wird. „Das macht den Eingriff auch bei geschwächten Menschen möglich, bei denen das Risiko einer Operation sonst eigentlich zu hoch wäre“, sagt Osteresch.

Vorreiter war das Krankenhaus bereits bei einer Vorgänger-Therapie, dem so genannten Edge-to-edge-Verfahren, bei dem ebenfalls minimalinvasiv ein Clip an den Segeln der Trikuspidalklappe eingesetzt wird und diese fixiert. „Das Verfahren hat ebenfalls vielen Menschen geholfen, aber gerade im fortgeschrittenen Stadium war eine Reparatur der Klappe auf diese Weise kaum mehr möglich“, sagt Osteresch. Bei der EVOQUE-Trikuspidalklappe sei das anders, da sie die Funktion der natürlichen Herzklappe komplett ersetzt. „Für viele Patienten ist das eine richtig gute Nachricht“, sagt Osteresch. Schließlich sei eine Trikuspidalklappeninsuffizienz gar nicht so selten. Etwa sechs Prozent der über 75-Jährigen erkranken daran. Und diese haben mit der neuen Klappe nun berechtigten Grund zur Hoffnung.

Infokasten: Herzklappen verhindern den Rückfluss des Blutes aus der Herzkammer in den Vorhof. Die Klappe zwischen linker Kammer und linkem Vorhof nennt man Mitralklappe, die zwischen rechter Kammer und rechtem Vorhof Trikuspidalklappe. Bei der Behandlung von Herzklappenerkrankungen und dem Ersatz von Klappen ist das Klinikum Links der Weser das führende Zentrum im Nordwesten.

Diesen Artikel teilen

Das könnte Sie auch interessieren

Artikel teilen
Artikel teilen

Die aktuelle Ausgabe unseres Magazins gesund mal 4

Erhältlich in Apotheken, Arztpraxen und natürlich in unseren vier Krankenhäusern. Diese Ausgabe ist als Download verfügbar (per Klick auf das Cover)

Alle Ausgaben

abgehorcht – die Kolumne

In unserer Kolumne „Abgehorcht“ berichten unsere Autoren über die alltäglichen Versuche gesünder zu leben. Und darüber, warum das am Ende oft doch nicht klappt.
Kolumne „Abgehorcht“ lesen

Gesundheit Nord – Klinikverbund Bremen

Klinikum Bremen-Mitte
St.-Jürgen-Str. 1

28205 Bremen

Fon 0421 497-0

Klinikum Bremen-Nord
Hammersbecker Straße 228
28755 Bremen
Fon 0421 6606-0

Klinikum Bremen-Ost
Züricher Straße 40
28325 Bremen
Fon 0421 408-0

Klinikum Links der Weser
Senator-Weßling-Straße 1
28277 Bremen
Fon 0421 879-0