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Sommer, Sonne, Sonnenallergie

Gesundheit

Für einige Menschen hat Sonnenschein nach kurzer Zeit unangenehme Folgen. Statt mit leichter Bräunung reagiert die Haut mit brennendem oder juckendem Ausschlag. Grund ist die so genannte polymorphe Lichtdermatose. Prof. Markus Zutt erklärt, wie es dazu kommt.

Die gute Nachricht: Eine Sonnenallergie ist ungefährlich. Sie kann die Lebensqualität durch den quälenden Juckreiz oder das Brennen aber erheblich beeinträchtigen. „Oft verschwinden die Reaktionen nach einigen Tagen mit der Gewöhnung an die Sonne von selbst wieder“, sagt Prof. Markus Zutt, Chefarzt der Klinik für Dermatologie am Klinikum Bremen-Ost. Leichte Cortisonsalben könnten zudem die Symptome lindern und das Abklingen beschleunigen. Die Anwendung sei für einige Tage völlig unbedenklich. Gegen den Juckreiz bieten Apotheken außerdem spezielle kühlende Körperlotionen an.

Medizinisch betrachtet sind diese Hautreaktionen in den meisten Fällen gar keine wirklichen Allergien, sondern Intoleranz-Reaktionen der Haut gegen das UV-Licht. „Aus welchem Grund sie auftreten, ist wissenschaftlich noch nicht endgültig geklärt“, so Zutt. Fakt ist aber: Diese Reaktionen auf die Sonne nehmen zu. Etwa 10 bis 20 Prozent der Menschen in Mitteleuropa sind inzwischen betroffen, am häufigsten Kinder und junge Frauen. Auslöser sind zu 80 Prozent die UVA-Strahlen der Sonne.

Wie der Begriff „polymorph“ schon beschreibt, gibt es ganz unterschiedliche Formen der Sonnenallergie. Manche Menschen bekommen Pusteln oder Quaddeln, andere Knötchen oder großflächige Rötungen. Und sie treten, auch wenn sie nach Tagen verschwinden, mit großer Wahrscheinlichkeit im nächsten Sommer wieder auf – und das wieder in derselben Weise. Eine erwiesene hilfreiche Prophylaxe gibt es nicht. „Man sollte den Körper auf jeden Fall langsam an die Sonne gewöhnen, immer wieder mit luftiger Kleidung bedecken und natürlich einen hohen Lichtschutzfaktor auftragen“, so Zutt.

Aber Achtung – auch Sonnenschutzmittel können Hautreaktionen hervorrufen, die für den Laien ähnlich aussehen können. Dabei handelt es sich dann um so genannte Photoallergien, also Kontaktallergien. In Zusammenhang mit der UV-Strahlung tritt dann eine Allergie gegen bestimmte Inhaltsstoffe der Cremes auf, beispielsweise gegen die enthaltenen Parfums, Emulgatoren oder auch gegen die Schutzfilter selbst. Um genau zu wissen, was die Reaktion ausgelöst hat, bieten Dermatologen spezielle Allergietests gegen verschiedene Inhaltstoffe an, die punktuell aufgetragen und mit UV-Licht bestrahlt werden. Mit dem Ergebnis kann man dann auf spezielle Sonnenschutzmittel zurückgreifen. Zur Behandlung der Symptome hilft auch hier Cortison.

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