Gesundheit Nord Klinikverbund Bremen

Warten aufs Christkind

Schichtwechsel

Wie ist es Heiligabend im Kreißsaal? Wie verbringt man Weihnachten zwischen beruflicher Hektik und traditioneller Besinnung? Wir haben nachgefragt, wie sich die besonderen Tage dort anfühlen, wo man dem Weihnachtsthema so nahe ist und gleichzeitig so fern.

Heiligabend im Kreißsaal: „Das ist irgendwie wie immer, aber doch besonders“, sagt Melanie Nordmann, eine der leitenden Hebammen im Eltern-Kind-Zentrum. Ein „wie immer“ gäbe es zwar im Kreißsaal sowieso nicht, weil jeder Tag anders und einzigartig sei, aber Weihnachten habe schon einen eigenen Glanz. „Das ist sowohl für das Team als auch für die werdenden Eltern so“, sagt sie. Und bei allen Aufgaben, die so ein normaler Dienst mit sich bringt, warte man doch immer insgeheim auf das erste Christkind. Im vergangenen Jahr waren es gleich sieben Christkinder, die am 24. Dezember auf die Welt kamen. Drei davon im Spätdienst zwischen 13:30 und 21:50 Uhr, also genau zu der Zeit, in der in den Familien mit Kindern festlich Weihnachten gefeiert und gut gegessen wird. An den Feiertagen folgten weitere neun Kinder– keine „Stille Nacht“ also und keine besinnliche Zeit. Ganz im Gegenteil. 

„Wir versuchen, es den werdenden Eltern und uns so schön wie möglich zu machen“, sagt Melanie Nordmann. „In unserem Beruf weiß man, dass man auch mal an Feiertagen arbeiten muss und die Familie weiß das auch.“ Aber natürlich sei Weihnachten ein besonderes Fest, bei dem traditionelle Abläufe und Gemeinsamkeit eine besondere Rolle spielen würden. „Im Hebammenteam haben wir aber eigentlich wenig Stress mit den Einsatzzeiten. Es gibt immer Kolleginnen, die freiwillig Dienste an Feiertagen übernehmen oder bei krankheitsbedingten Engpässen einspringen“, sagt Melanie Nordmann. Und das Team, das Weihnachten arbeite, habe dafür in der Regel über Silvester frei. 

„Das Kreißsaal-Team ist für sie auch so etwas wie eine Zweitfamilie und hier fühle ich mich auch an Festtagen mit allen gemeinsam wohl“, so Nordmann. Außerdem versuchen alle, den Abend trotz Arbeit feierlich zu gestalten. Jede Kollegin bringt etwas Feines zu Essen und Deko mit und schon in der Adventszeit gibt es für jede ein Wichtelsäckchen. Am letztjährigen Heiligabend, an dem auch Melanie Nordmann Dienst hatte, gab es eine besondere Weihnachtsüberraschung: Ihr Mann und ihr Sohn brachten am Abend Entenbrust mit Rotkohl und Klößen vorbei – frisch gekocht für das ganze diensthabende Team. Bis alle zum Essen kamen, war dann die Schicht aber auch schon fast wieder vorbei – denn natürlich standen die drei neugeborene Christkinder und ihre Eltern im Mittelpunkt des Heiligabends.

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