Gesundheit Nord Klinikverbund Bremen

So arbeitet eine Integrationsbeauftragte

Schichtwechsel

Dezide Namani hilft ausländischen Fachkräften dabei, sich besser in der neuen Heimat zurechtzufinden. Seit November ist sie für das Klinikum Bremen-Nord im Einsatz und damit eine von fünf Integrationsbeauftragten in der Gesundheit Nord. Hier erzählt sie, worauf es bei ihrer Arbeit besonders ankommt und warum ihre Aufgabe gerade jetzt so viel Bedeutung hat.

Wie es ist, ein neues Leben in Deutschland anzufangen, hat Dezide Namani einst selbst erlebt. Es war ein langer Weg. Aus ihrem Geburtsland Serbien war sie mit ihrer albanischen Familie im Jahr 2000 als Kleinkind zunächst nach Tschechien gegangen. Dort wuchs sie auf, machte ihren Schulabschluss und ging mit ihrer Familie und mittlerweile tschechischem Pass weiter nach Deutschland. „Wir waren größtenteils auf uns alleine gestellt, aber hatten einander“, sagt die heute 27-Jährige. Sie lernte die Sprache, machte noch einmal ihre mittlere Reife und begann schließlich eine Ausbildung in der Altenpflege. „Ein Beruf mit Zukunft, eine sichere Arbeit für das ganze Leben“, wie sie sagt. Die Hilfe, die sie damals selbst gut hätte gebrauchen können, gibt sie nun ausländischen Fachkräften. Seit dem 1. November arbeitet Dezide Namani als Integrationsbeauftrage am Klinikum Bremen-Nord.

„Es ist eine Aufgabe die sehr zu mir passt“, sagt Dezide Namani. Im April 2020 hatte sie in der Geriatrie des Krankenhauses als examinierte Altenpflegerin begonnen. Schon damals fiel auf, wie gut sie anderen Kolleginnen und Kollegen mit Migrationshintergrund wertvolle Tipps geben konnte. Dann kam die Frage, ob sie sich solch eine Aufgabe auch hauptamtlich vorstellen könne. Denn der Bedarf, ausländische Fachkräfte gut zu integrieren, wurde von Jahr zu Jahr größer. „Ich musste da nicht lange überlegen“, sagt sie. Drei Viertel ihrer Vollzeitstelle widmet sie sich nun der Integrationsarbeit, zu einem Viertel arbeitet sie weiterhin auf Station im Pflegeteam.

„So schnell wie möglich Teil des Teams werden“

Ihre Aufgaben sind breit gefächert. Sie hilft den Kolleginnen und Kollegen, sich auf Sprachprüfungen vorzubereiten, lotst sie durch die Anerkennungsprüfungen, unterstützt bei alltäglichen Dingen wie der Wohnungssuche oder auch ganz banalen Anträgen bei Behörden, die manchmal aber ganz schön kompliziert sein können. Die ausländischen Fachkräfte sind gut ausgebildet, haben in der Regel sogar ein Studium absolviert. Bis gewisse Sprach- und Wissensbarrieren abgebaut sind, müssen die meisten zu Beginn ihrer Zeit in Deutschland aber erst einmal wie Auszubildende an ihre neuen Aufgaben herangeführt werden. „Mein Ziel ist es, dass sich die neuen Kolleginnen und Kollegen so schnell wie möglich als gleichwertiger Teil des Teams fühlen können“, sagt sie. Aktuell betreut sie sieben philippinische Kolleginnen und Kollegen, dazu zwei Menschen aus Tunesien, und einen Iraner. Und es werden stetig mehr. Sie alle können sich nicht nur an Dezide Namani wenden, sondern haben auch auf jeder Station eine Ansprechperson, die sie um Rat fragen können.

In den Krankenhäusern der Gesundheit Nord sind gerade in den letzten Jahren immer mehr Menschen aus dem Ausland engagiert worden, um die Pflegeteams zu verstärken. Entweder wurden sie über Agenturen rekrutiert oder sie kamen auf eigene Faust nach Deutschland. Hebammen aus Italien und dem Iran. Pflegekräfte aus Mexiko, von den Philippinen, aus Asien und Nordafrika: Auf den Stationen werden sie mit offenen Armen empfangen. Damit sie rasch zu einer echten Hilfe werden können, setzt die Gesundheit Nord besonders auf eine gute Integration. Auf Klinikverbundebene leitet und koordiniert Vanessa Köhler die Rekrutierungs- und Integrationsarbeit. Zusätzlich gibt es in jedem der vier Krankenhäuser Integrationsbeauftragte vor Ort, wie Dezide Namani, die sich um die Belange und Fragen ausländischer Kolleginnen und Kollegen kümmern. „Durch den Fachkräftemangel gerade in der Pflege wird die Verstärkung durch ausländische Kräfte eine immer größere Rolle spielen. Eine gute Integration kann da den Unterschied machen, ob neue Fachkräfte dann auch gerne langfristig bleiben“, sagt Projektleiterin Vanessa Köhler.

„Es ist wichtig, einen guten Start zu haben“

Dezide Namani kann das nur unterstreichen. „Es ist wichtig, einen guten Start zu haben, damit man gut Fuß fassen kann und ein richtiger Teil des Teams wird“, sagt sie. Mit ihrer eigenen Geschichte, ihrem Wissen und ihren Erfahrungen kann sie sich gut in die Menschen, die hier neu ankommen, hineinversetzen. Aus vielen Gesprächen weiß sie, dass die Integrationsarbeit zu funktionieren scheint. „Die Leute fühlen sich sehr gut aufgenommen“. Eine Rückmeldung, die auch Dezide Namani zusätzlichen Schwung für die nächsten Integrationsaufgaben bringt.

Dezide Namani ist eine von fünf Integrationsbeauftragten in den Krankenhäusern der Gesundheit Nord. Hier sind alle Ansprechpartnerinnen auf einen Blick:

Dezide Namani | Klinikum Bremen-Nord | dezide.namani@gesundheitnord.de
Magdalene Ziolkowski | Klinikum Bremen-Ost | magdalene.ziolkowski@gesundheitnord.de
Stefanie Jahn | Klinikum Bremen-Mitte | Bildungsakademie | stefanie.jahn@gesundheitnord.de
Kerstin Schröder | Klinikum Bremen-Mitte | kerstin.schroeder@gesundheitnord.de
Sabrina Brandt | Klinikum Links der Weser | sabrina.brandt@gesundheitnord.de
Projektleitung: Vanessa Köhler | Personalabteilung Gesundheit Nord | vanessa.koehler@gesundheitnord.de

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