Finn flitzt durch das große Spielzimmer aus Station 3. Hat er eben noch auf dem grünen Minitraktor eine Runde gedreht, ist er im nächsten Moment schon auf dem Weg zum kleinen Kaufmannsladen, um von dort aus kurz danach die Polster in der Tobeecke zu stapeln. Wäre da nicht der kleine Verband an seinem Arm, unter dem der Zugang für einen langen dünnen Schlauch mit einer Medikamentenlösung gelegt ist, würde man nicht vermuten, dass Finn etwas fehlt. Tatsächlich aber leidet der anderthalbjährige Junge aus Bremerhaven unter einer sehr seltenen und noch dazu sehr ernsten Erkrankung – der sogenannten Septischen Granulomatose. Und nur eine Stammzellentransplantation kann ihm helfen.
Bei der Septischen Granulomatose handelt es sich um eine Erbkrankheit des Immunsystems, die nur etwa ein Mal unter 200.000 Menschen auftritt. „Die Fresszellen des Immunsystems – in der Fachsprache Phagozyten genannt – sind bei diesem Immundefekt nicht in der Lage, bakterielle Erreger und Pilze unschädlich zu machen. Ihnen fehlt, genetisch bedingt, ein Stoffwechselweg, um „gefressene“ Erreger auch adäquat abzutöten. Patienten mit dieser Krankheit sind deshalb besonders anfällig für bestimmte, schwere und lebensbedrohliche Infektionen“, sagt Dr. Petra Kaiser-Labusch.
















