Bescherung daheim, Familienbesuche an den Feiertagen, Freunde treffen am Abend. Wenn das jedes Mal mit einem großen Weihnachtsessen oder Umtrunk verbunden ist, kann das schnell zu viel für den Magen werden. Gänzlich verzichten braucht man aus Sicht von Katrin Fuhse und Irmela Ubben aus dem Team der Ernährungsberatung im Klinikum Bremen-Mitte deshalb aber nicht auf liebgewonnene Speisen rund um die Festtage. „Es hilft nicht, wenn wir an Weihnachten auf die Leckereien, auf die wir uns alle freuen, verzichten, aber sonst das Jahr über nicht auf unsere Ernährungsweise achten“, sagt Katrin Fuhse. Vielmehr komme es auf das Wieviel an. Genuss statt Masse sei eine mögliche Herangehensweise, um trotzdem in Bezug auf das Essen gut durch die Feiertage zu kommen – aber auch durch das gesamte Jahr.

Genussmomente schaffen statt auf Leibspeisen verzichten
Mahlzeiten zu genießen und in den Mittelpunkt zu rücken, gehört für viele fest zum Weihnachtsprogramm. Aus Sicht der Ernährungsberaterinnen Kathrin Fuhse und Irmela Ubben am Klinikum Bremen-Mitte ist das auch erst einmal etwas Gutes. Denn das Essen bewusst zu genießen, kommt bei vielen Menschen im Alltag oft zu kurz.

"Es geht in der Advents- und Weihnachtszeit ganz viel um Genuss und Geschmack“, sagt Katrin Fuhse. Wenn man stärker auf Genussmomente setze, könne man die leckeren Dinge viel besser schätzen, ohne komplett auf sie zu verzichten. Ihr Tipp: Lieber eine kleine hochwertige Lebkuchenpackung kaufen, die einem wirklich gut schmeckt, und diese bewusst genießen, statt einer günstigeren XXL-Packung, die einem eigentlich nicht schmeckt. Und auch beim Weihnachtsessen müsse nicht immer zwingend das Stück Butter oder der Zucker hinzugefügt werden, um mehr Geschmack zu bekommen. „Da kann auch viel mit Gewürzen wie Kardamom, Sternanis, Nelken oder Zimt erreicht werden, um den Duft und Geschmack von Weihnachten zu erzielen“, so Fuhse. Auch alternative Zubereitungsmethoden von Weihnachts-Klassikern wären eine Option, zum Beispiel den Rotkohl roh als knackigen Salat statt als Fertigprodukt aus dem Glas genießen.

„Die Menschen setzen sich heute schon häufiger als vor einigen Jahren noch mit dem Thema Ernährung auseinander – auch gerade im Hinblick auf den Nährstoffgehalt“, sagt Irmela Ubben. In der Hektik des Alltags jedoch gingen die guten Vorsätze schnell verloren. Unter Zeitstress neigten viele eben doch zum schnellen Fertigessen, statt zur überlegten, bewussten Mahlzeit, die man dann auch ganz anders genieße. Auch die Snacks zwischendurch dienten immer nur für einen sehr kurzen Belohnungsmoment. Statt also ständig beim Süßigkeiten-Teller zuhause zuzugreifen, lohne es sich auch hier, sich qualitative Genussmomente zu schaffen. Die Ernährungstherapeutinnen sind sich einig: „Mehr Bewusstsein und Achtsamkeit beim Essen kann schon einen großen Beitrag zur gesunden Ernährung leisten“, sagt Katrin Fuhse. Natürlich sei am Ende entscheidend, wie abwechslungsreich man sich insgesamt ernähre. „Aber es geht eben nicht immer nur darum, komplett auf etwas zu verzichten – das gilt für Weihnachten wie für den Alltag.“
Tipps und Tricks für die Feiertage
- Spaziergang statt Verdauungsschnaps
Der Schnaps nach dem Essen ist im Grunde kontraproduktiv. Alkohol lähmt die Magenmuskulatur geradezu und verlangsamt so sogar die Magenentleerung. Besser ist dagegen der Verdauungsspaziergang, da dieser den Stoffwechsel und die Magen-Darm-Muskulatur anregt und so die Schwere des Festtagsmenüs sich schneller wieder in eine angenehme Leichtigkeit verwandelt.
- Nickerchen mit Folgen
Auch ein Nickerchen nach dem Essen ist nicht unbedingt hilfreich, da Magenflüssigkeit in der waagerechten Position mitunter zurückfließen und so Sodbrennen entstehen kann.
- Nüsse naschen
Diese haben zwar auch viele Kalorien, aber liefern ebenfalls Eiweiß, B-Vitamine, gute Fette und Mikronährstoffe. Mit etwas Kreativität kann man sie auch wunderbar in die Hauptmahlzeiten integrieren.
- Pausen gönnen
Zwischen den deftigen Hauptmahlzeiten ruhig mal den ein oder anderen Snack auslassen. So gibt man dem Körper die Chance, bis zum nächsten Menüpunkt überhaupt wieder ein Hungergefühl zu entwickeln.
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